Freitag, 13. Juni 2014

Trouble with YFU

Da ich grade Zeit habe und ich mal wieder etwas Stress mit meinem Area Rep habe, habe ich mich jetzt dazu entschlossen diesen Post zu verfassen. Ich möchte mit dem Post niemanden verletzen oder schlecht reden, sondern einfach meine Erfahrungen teilen. Alles was ich hier schreibe ist meine Meinung und nach meiner Erfahrung. Ich bin mir ziemlich sicher mein Area Rep würde die ganze Geschichte anders erzählen:

Das ist was YFU verspricht: Every student is assigned a volunteer Area Representative who is available to support you and your host family throughout the year. You should be in contact with your Area Rep at least once a month and meet in person at least once each semester. You may always reach out to them more often, as needed. 

Und das ist, was ich bekommen habe:

Seitdem ich hier angekommen bin habe ich Probleme mit YFU, oder besser gesagt, seitdem mein Gastdad verstorben ist:
 Meiner Gastfamilie ging es nach dem Tod unheimlich schlecht und ich wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen soll. Zuhause hat keiner geredet und alle waren sehr verschlossen und traurig. Ich hatte dafür totales Verständnis, aber mich hat dass alles schon sehr belastet und ich habe mich der Situation nicht gewachsen gefühlt. Die Familie einer Freundin hat mir angemerkt, dass ich in meiner Gastfamilie nicht so glücklich bin und mir angeboten bei ihnen zu wohnen. Ein Gastfamilienwechsel wäre vielleicht feige gewesen, aber alles was ich wollte war ein schönes Auslandsjahr und dass konnte ich mir mit einer traurigen Familie nicht vorstellen.. Ich war grade mal 2 Wochen in den USA und heillos überfordert..
Ich war einfach total unglücklich zuhause und als die eine Familie mir angeboten hat bei ihnen zu wohnen, habe ich einfach eine Chance gesehen, dass alles einfacher sein könnte. Ich habe mich wirklich nach einem normalen Familienleben gesehnt..
YFU Deutschland hat mir gesagt ich könnte wechseln und sie hätten Verständnis dafür, ich müsste mich nur an meinen Area Rep wenden.
Nach langem Hin und Her habe ich mich dann also an meinen Area Rep gewand und ihr erzählt, dass ich gerne wechseln würde.

Und da fing das Theater an:
Am Anfang war mein Area Rep ganz nett und hat mich nach dem Tod bei ihr aufgenommen.
Für sie kam ein Wechseln allerdings gar nicht in Frage und sie hat überhaupt kein Problem an meiner Lage gesehen. Sie meinte ein Wechsel wäre nicht meine Entscheidung, sondern die meiner Gastfamilie. Ich wäre ziemlich egoistisch und sollte doch mal an meine Gastfamilie denken meinte sie.
Ich habe viel an meine Gastfamilie gedacht und ich konnte mir nicht vorstellen, dass wenn sie Vater, Ehemann und Hauptverdiener verlieren, nichts anderes im Sinn haben, als einem Schüler, den sie seit 2 Wochen kennen, in ihre Familie aufzunehmen.
Ich weiß nicht, warum mein Area Rep so gegen einen Wechsel war. Ich meine die eine Familie hätte mich aufgenommen und vielleicht wäre meine Gastfamilie ja froh gewesen, wenn sie eine Sorge (mich) weniger hätten.
Ich war sehr eingeschüchtert und habe also nicht gewechselt. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Gastfamilie wirklich sehr, aber ich stelle mir schon ab und zu vor, wie es wohl wäre wenn Dan noch leben würde, oder wenn ich gewechselt hätte. Es ist nicht leicht als Austauschschüler in einer Familie zu sein, die jemanden verloren hat. Meine Gastfamilie ist wirklich super und ich bin glücklich, dass ich nicht gewechselt habe. Trotzdem habe ich hier Erfahrungen gemacht, die ich nicht machen wollte..
Von meinem Area Rep fand ich das allerdings schon dreist. Ich habe sie um Hilfe gebeten und nichts anderes als Vorwürfe bekommen. Ich war grade mal 3 Wochen in MN und habe mich von YFU im Stich gelassen gefühlt..

Die Probleme mit meinem Area Rep hörten allerdings nicht auf. Da sie einmal im Monat mit mir reden muss, hat sie mich bei Volleyballspielen abgefangen und gefragt, wie es zuhause läuft. Ich habe sie gefragt, ob das Gespräch im Vertrauen bleibt und sie meinte ja. So habe ich ihr also erzählt, dass es zuhause ziemlich still ist und jeder in seinem Zimmer ist. Daraufhin ist sie richtig wütend geworden und hat mir vorgeworfen, dass ich nicht erwarten kann, dass meine Familie den Unterhaltungsclown spielt und ich sehe alles viel zu negativ. Sie hat mir ernsthaft gesagt, dass ich mich wie ein kleines Kind benehme und mir nicht helfen lassen will. Außerdem meinte sie, dass sie alles meiner Gastmom erzählen wird. Soviel also zur Vertraulichkeit..
 Vielleicht habe ich mich wie ein kleines Kind benommen, aber nur, weil die Situation komplett fremd für mich war und ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte. Wenn meine Mom weint, soll ich zu ihr gehen, oder sie in Ruhe lassen? Kann ich sie fragen, ob sie mich wohin fährt, oder soll ich lieber zuhause bleiben? Soll ich mich im Wohnzimmer aufhalten, oder will die Familie lieber unter sich sein? All diese Fragen habe ich mir täglich gestellt. Ich habe mit der Zeit gelernt damit umzugehen, aber einfach war es nicht. Er war nicht mein Dad und ich habe mich oft wie ein fünftes Rad in der Familie gefühlt, weil ich nicht den gleichen Schmerz und Trauer wie der Rest der Familie spürt.

Mein Area Rep meinte, dass es ihr letztes Jahr als Area Rep sein wird, da ich viel zu viele Probleme mache. Sie hat mir aber wirklich wegen allem Vorwürfe gemacht. Sie ist die Gastmutter zweier Austauschschüler und mit der einen bin ich befreundet. Sie mag es aber nicht, wenn wir etwas miteinander unternehmen.
Sie behandelt mich eh ganz anders, als die anderen Austauschschüler. Z.B habe ich Ärger bekommen, wenn ich sie nicht einmal im Monat angerufen habe (Sie will was von mir, aber ich muss anrufen schon klar), alle anderen Austauschschüler hat SIE aber angerufen. Von meiner Freundin weiß ich, dass mein Area Rep zuhause des Öfteren über mich redet. Sie fragt die Austauschschüler, ob ich denn deutsch reden würde usw. Habe mich da manchmal etwas beobachtet gefühlt.

Einmal habe ich meinen Area Rep gefragt ob ich denn jemals etwas Richtig mache und ihre Antwort war eiskalt: Nein Chiara. Du hast mir noch nie die Möglichkeit gegeben, dir zu sagen, dass du etwas gut machst. Das hat mich sehr traurig und nachdenklich gemacht. Wie kann man einem 16 Jährigen Schüler, die so weit von ihrer Familie entfernt ist, sagen, dass sie alles falsch macht? Ich erwarte nicht, dass man mich wie ein rohes Ei behandelt, aber dass war schon echt hart. Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe, aber alles habe ich ganz sicher nicht falsch gemacht. Sie hat sich hinterher zwar dafür entschuldigt, aber diese Antwort hat so gesessen und mich ziemlich runter gezogen.

Letzte Woche habe ich meinem Area Rep einen Brief geschrieben. Ich war ganz höflich und habe mich für vieles bedankt ( z.B das sie eine Gastfamilie für mich gefunden hat und mich nach dem Tod meines Dad's aufenommen hat), aber auch gesagt, dass ich mich wegen ihr oft schlecht gefühlt habe. Ich glaube nicht, dass sie mir antworten wird, aber ich musste dass alles einfach los werden bevor ich nach Hause fliege. Dass alles hat mich das ganze Jahr über fürchterlich belastet und ich habe YFU viiiel zu viel Tränen und Gedanken geopfert. Meinem Area Rep vertraue ich null und fühle mich unwohl, wenn ich mit ihr reden muss. Ich habe immer das Gefühl sie wartet grade zu darauf, dass ich etwas falsch mache und sie es mir vorwerfen kann. Ich habe in dem Jahr hier gelernt, dass ich sie nicht brauche. Klar wäre es schön gewesen jemanden von YFU zu haben, mit dem man über Probleme reden kann, aber man kommt auch ohne sie aus. Wir mussten jeden Monat miteinander reden und selbst wenn ich ein Problem hatte, habe ich sie angelogen und meinte alles ist super, um dem Stress und den Vorwürfen zu entgehen. So sollte es zwar nicht sein, aber naja.

Ich weiß, dass dieser Post von einer der dt. Austauschschülerinnen meines Area Rep's gelesen wird und sie sich beide fürchterlich aufregen werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie meinen Blog lesen und dann darüber reden. Das hier ist MEIN Blog und ich muss einfach mal den ganzen Frust rauslassen.
Sorry, dass es so lang geworden ist.

Ich hoffe, dass ihr solche Erfahrungen nicht macht und YFU euch nicht so enttäuscht wie mich !

6 Kommentare:

  1. ich finde es sehr gut, dass du hier so ehrlich und offen über deine Erfahrungen schreibst !

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    1. Ich finde es ebenfalls gut das du deine Erfahrungen Die Du gemacht hast mit uns teilst und ehrlich bist. Schließlich bringt es niemandem, der rin Austausch Jahr machen will, etwas alles nur wie reined gold dastehen zu lassen. Vielen Dank das du so offen und ehrlich warst.

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  2. hey, ich finde es gut wie offen du mit dem thema umgehst. ich habe mich das bis jetzt noch nicht getraut so offen zu sagen. im moment bin ich mit yfu in lettland und muss sagen das das was yfu verspricht definitiv nicht zutrifft hier... teileise war yfu sehr unfreundlich und unprofaissionell in verschiedenen dingen und auch die sache mit der kontakt person ist, sagen wir interessant. ich habe zwei und von der einen habe ich einmal was gehört und die andere fragt mich erst ob wir uns treffen können und dann versetzt sie mich dann jedes mal. ich bin froh eine gute gastfailie zu haben die mich fast immer untersützt...

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    1. freut mich, dass du eine gute familie hast, denn das ist eh das wichtigste im ganzen ASJ !
      Ich hoffe du hast trotz den Probleme mit YFU ein gutes Jahr :)

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  3. Hey, mein Area Rep ist genauso. Ich bin immernoch im Ausland und habe nur noch 3 monate hier. Mein Area Rep hat mir fast dasselbe vorgeworfen.
    Mein gastvater hat vor einem monat sein job verloren, und die haben anstatt einen gastschueler, zwei aufgenommen.
    Ich mochte meine Schule nicht,und es war sogut wie unmoglich gewesen fur mich freunde zu finden. Ich dachte es wuerde and mir liegen, aber meiner gastschwester erging es genauso. Also hab ich gedacht ich sollte die schule wechseln, aber da in meiner satdt leider nur eine gibts, muesste ich dann auch die familie wechseln. Ich hab mich dann an mein Area Rep gewandt und sie drohte mich nach Hause zu schicken. Dann als mein gastvater sein Job verloren hatte, waere das natuerlich besser wenn sie halt eine finanzielle last weniger haben. Ich sprach darauf hin mit mein are rep darueber und sie sagte ich weare "Disgusting". Weil eine familie muss zusammen halten. Und hat mir dann ein zweites mal damit gedroht mich nach Hause zu schicken.

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  4. Liebe Chiara, wir haben leider ebenfalls sehr schlechte Erfahrungen mit YFU gemacht. Von Anfang an wurde meine Kind auf Facebook lächerlich gemacht, sie musste sich am 3. Schultag in die Aula vor alle Eltern stellen, und um eine neue Gastfamilie bitten. Und die Gastmutter erklärte ihr bereits am 1. Tag, meine Tochter sollte besser zurück nach Deutschland, da sie ja kein englisch könnte. Dadurch das die Gastmutter allen Eltern, Lehrern und Schülern mitteilte, das mein Kind nicht "kompatibel" sei, bekam sie kaum bis gar keinen Kontakt in der Schule. Freunde wollten sie abholen, damit mein Kind bei ihnen wohnen kann. Dies wurde von YFU verhindert, mehrfach. Statt dessen wurde sie in eine andere Familie umquartiert, die erst ganz freundlich war, aber nachdem die 1. Gastmutter und der Area Rep sie bearbeitet hatten, verkehrte sich ihre Freundlichkeit in die gleiche Missbilligung wie bei der 1. Gastmutter. Die Betreuerin gab meinem Kind die Schuld und ich habe in endlosen Gesprächen versucht, den Verein in Hamburg um Hilfe gebeten.Bis es meinem Kind so schlecht ging, das der Verein selber sagte, sie möge umziehen. Die Schule dort bei den Freunden hatte dann keinen Platz mehr. Laut Vertrag hätte ich gefragt werden müssen, ob wir eine Privatschule bezahlen wollen. Diese Frage wurde nie gestellt, statt dessen mußte mein Kind zurück zur 1. Gastmutter und durfte dann Thanks Giving im Keller verbringen, damit die Familie ihre Ruhe hat. Sie durfte keinen Kontakt zu deutschen Freunden haben, der Kontakt zu mir wurde untersagt, bzw. sie durfte nur unter Aufsicht mit mir sprechen, ihre handynachrichten wurden kopiert und für Analysezwecke übersetzt, ich wurde als paranoid beschimpft vom Verein in Hamburg. Es gibt noch endlos mehr Geschichten dazu. Am Ende kam sie dann in eine neue Stadt, wo es ihr dann aber schon so schlecht ging, das sie zurück musste. Die letzte Gastmutter, die wirklich sehr sehr lieb und herzlich ist, hat mein Kind unterstützt, aber sie konnte ihr nicht mehr helfen. Und der Verein besteht auf Weiterzahlung der Gelder, da sie lt. Geschäftsführung, unschuldig sind.....

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